Bebra Curiosa

Axel Beyer

05.03 – 05.04.2020

In der Arbeit „Bebra Curiosa“ von Axel Beyer ist nichts, wie man es erwartet. Kleinbürgerliche Architekturen und Interieurs gehen ineinander über und verbinden sich zu einem Raum, in dem jegliches Gefühl für Größenverhältnisse und perspektivische Zuordnung außer Kraft gesetzt ist.

In der nordhessischen Kleinstadt Bebra fand er das fotografische Ausgangsmaterial für seine Kompositionen: gemusterte Tapeten und stoffbespannte Lampen, heruntergelassene Holzrollläden und skurril verkleidete Hausfassaden. Spielerisch setzt er diese Elemente zu neuen Räumen zusammen. In „Bebra Curiosa“ wird die Welt zum Modell, zu einem Miniaturwunderland, das die Wahrnehmung herausfordert. Durch die anfängliche Irritation und Desorientierung eröffnen sich neue und ungewohnte Perspektiven auf den Kosmos Kleinstadt – mitsamt seiner Kuriositäten und seinem ganz speziellen Charme.

Bebra liegt in der Mitte Deutschlands und ist den meisten Leuten als Eisenbahn-Knotenpunkt bekannt. Gigantische Gleisanlagen erinnern an die großen Zeiten. Ende der 80er Jahre verlor Bebra, auch unter dem Einfluss der Wiedervereinigung, zunehmend an Bedeutung.

„Das Projekt „Bebra curiosa“ entstand durch meine persönliche Beziehung zu diesem Ort in Hessen: Die Familie meiner Frau wohnte hier. Ich fühlte mich gleich beim ersten Besuch aufgerufen, diese Kleinstadt fotografisch zu dokumentieren. Einige Interieurs habe ich im Haus meiner Schwiegereltern aufgenommen als dieses aufgelöst wurde. Mir ging es bei dem Projekt darum, die tatsächlich vorgefundenen Absurditäten vieler Szenen zu einem Substrat zu verdichten und dabei doch die besondere Atmosphäre dieses Ortes zu vermitteln.“ Axel Beyer

 

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