Gruppenausstellung
Botanische Notizen
Mit Arbeiten von: Alexander Hamilton, Karsten Januschke, Jürgen Königs, Hanno Kübler, Steve Lokie, Karin von Oldershausen, Walter Schels, Marcus Schwier
Ort: VisuleX – Gallery for Photography, Loogestraße 6, 20249 Hamburg
Eröffnung: Mittwoch, 23. April 2025, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 24. April bis 10. Mai 2025
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15–18 Uhr, Samstag 13–18 Uhr

Die Pflanzenwelt inspiriert Künstler:innen seit jeher mit ihrer Vielfalt an Formen, Farben und Strukturen. Bereits im 19. Jahrhundert wurden botanische Motive zu einem beliebten Gegenstand fotografischer Experimente. Bis heute sind sie Quelle ästhetischer wie konzeptueller Auseinandersetzung.
Die Gruppenausstellung „Botanische Notizen“ zeigt zeitgenössische Werke internationaler Künstler:innen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise fotografisch mit der Welt der Pflanzen befassen – mal poetisch, mal experimentell, mal technisch reflektiert.
Fotografische Positionen & Techniken
Cyanotypien – Alexander Hamilton
Der schottische Fotograf Alexander Hamilton wurde von der diesjährigen Photo London eingeladen, seine herausragenden Cyanotypien zu präsentieren – eine besondere Anerkennung. VisuleX zeigt vorab ausgewählte Werke im Rahmen von „Botanische Notizen“ sowie parallel auf der paper positions berlin (1.–4. Mai). Die Cyanotypie – auch als Eisenblaudruck bekannt – ist ein historisches Edeldruckverfahren, das durch seine charakteristischen Blautöne und handwerkliche Ästhetik besticht.
Analoge Fotografie – Walter Schels
Walter Schels, Hamburger Altmeister der Fotografie, zeigt in dieser Ausstellung seine feinfühligen schwarz-weißen Blumenporträts. Auf zartem Washi-Papier gedruckt, erinnern sie in ihrer Materialität an die Fragilität der Blüten selbst – analog und mit großer Präzision fotografiert.
Fotogramme – Jürgen Königs
Der ehemalige Siegener Kunstprofessor und DGPh-Mitglied zeigt in seiner Serie HERBES SPONTANÉES analoge Fotogramme, die seit 2018 entstehen. Inspiriert von einer französischen Umweltkampagne, versteht Königs „wildes Grün“ nicht als Unkraut, sondern als spontane Naturerscheinung. Seine „Direktfotogramme“ entstehen ohne chemische Entwicklung: Pflanzen werden direkt auf lichtempfindliches Papier gelegt und ausschließlich mit Sonnenlicht belichtet. Die nicht fixierten Ergebnisse werden digital gesichert als fragile Spuren botanischer Präsenz.
Infrarotfilm – Marcus Schwier
Der Düsseldorfer Fotograf experimentierte in den 2000er Jahren mit Schwarzweiß-Infrarotfilm. Die so entstandenen Aufnahmen zeigen Pflanzen in heller, fast überirdischer Anmutung – mit tiefdunklem Himmel und weißen Blättern. Für Schwier ist die Infrarotfotografie eine Form technischer Magie, die das Unsichtbare sichtbar macht.
Fotocollagen – Hanno Kübler
Der Hannoveraner Künstler kombiniert seine Fotografie zu analogen und digitalen Collagen, die Natur- und Stadtlandschaften neu interpretieren. Seine Kompositionen, etwa von einem Spargelfeld, setzt in der Ausstellung faszinierende visuelle Akzente.
Digitale Fotografie – Karsten Januschke & Steve Lokie
Erstmals ausgestellt werden die geheimnisvollen Pflanzenporträts von Karsten Januschke – inspiriert von seinen Wanderungen, bei denen er botanische Strukturen entdeckt und in skulpturale Bildformen übersetzt. Der Autodidakt und gelernte Tischler wurde 2023 in der PHOTOGRAPHIE (Heft 3–4) vorgestellt – mit einem Artikel, dessen Titel dieser Ausstellung ihren Namen verdankt.
Steve Lokie, ein aufstrebender Fotodesigner aus Kalifornien, ergänzt die Ausstellung mit sensiblen, digitalen Naturstudien. Auch für ihn ist die Pflanzenwelt ein Ort meditativer Beobachtung und kreativen Ausdrucks.
Mixed Media – Karin von Oldershausen
Die Hamburger Künstlerin verbindet in ihren Arbeiten Aquarellmalerei, Fotografie und digitale Bearbeitung. Ihre Mixed-Media-Werke zeigen florale Motive, die zwischen Realität und Imagination changieren – mal zart, mal leuchtend, stets atmosphärisch dicht.